KW 44 – Zeelink-„Abschied“

Anfang dieser Woche war Zeelink wieder fleißig. Nachdem über die letzten Monate die Pipeline verbuddelt wurde, sind jetzt die Erdwälle auf unserem Acker verschwunden. Diese Erde war der Mutterboden, der Humus, der mal unser Gemüse wachsen ließ. Jetzt wurde er wieder aufgetragen. Und in den nächsten Tagen wird Christian Hülsermann den ganzen Acker einmal komplett umpflügen.

Das ist aber leider noch ein weiter Weg, bis wir die Fläche wieder nutzen können. Erstmal wird eine Kultur gesät, die den Boden wieder aufbaut und verbessert. Die vielen Bakterien, Würmer und sonstigen Bodenbewohner können dann wieder einziehen. Das kann noch ein bis zwei Jahre dauern, bis wir diesen Teil unseres Ackers wieder für den Gemüseanbau nutzen können. Aber weningstens ist jetzt Schluss mit dem schweren Gerät und der dadurch verursachten Bodenverdichtung :-).

2. Oktober – Neues vom halben Acker mit Arbeitseinsatz und Birnen-Infos

Der Herbst ist da und mit ihm auch die Stürme. Kurzentschlossen trafen sich daher Horst, Andreas, Christine aus Xanten und Abdul am vergangenen Freitag, um die Folientunnel sturmfest zu bekommen: Dabei haben sie sich auf die windlastigen Seiten konzentriert, Risse geklebt, die Folien an den Stirnseiten neu gespannt und Sandsäcke auf die Tore gelegt. Ein dickes Dankeschön an alle Beteiligten, auch dank Eurem Einsatz ging alles glimpflich ab!

Zeelink hat eine Schneise gezogen und dann vorerst die Arbeit bei uns beendet. Damit waren sie an einem Tag durch, berichtet Ben vom Gärtnerteam. Auch sonst sieht es ganz gut aus auf dem Rest-Acker, in dieser Woche werden Zucchini, Mangold, Tomaten und Paprika geerntet, von den Zucchini verabschieden wir uns für dieses Jahr. Der neu gesetzte Salat, Grünkohl und Rosenkohl wachsen üppig.

Wir werden in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder NABU-Streuobst zukaufen und verteilen und auch über die einzelnen Sorten informieren. Letzte Woche gab es die alte Birnensorte „Köstliche von Charneux“, die um ca. 1800 in der Provinz Lüttich bei Charneux gefunden wurde. Das Fleisch ist gelblichweiß, weich, buttrig, schmelzend, saftig, kräftig süß, schwach säuerlich, feinwürzig, von wärmeren Standorten wohlschmeckend. Verwendet wird sie als Tafelfrucht zum Frischverzehr, aber auch als Nasskonserve (Einweckfrucht), Dörrfrucht und Saft.

4. September – eine Pipeline quer durch unseren Acker

Die Firma Zeelink plant ja schon seit langem eine Erdgas-Fernleitung, die auch quer durch unseren Acker führen soll. Die Auskünfte, die wir im Frühjahr bekommen hatten, waren, dass es wohl Winter werden würde, bis sie bei uns ankommen. Also haben wir uns gefreut, dass wir dieses Jahr noch Ruhe haben. Umso größer ist unser Frust, denn aus heiterem Himmel tauchten in den letzten Tagen Markierungspflöcke auf dem Acker auf. Und seit gestern Abend wissen wir nun, dass der größte Teil unseres Ackers in zwei Wochen aufgebuddelt werden wird!

Wir haben jetzt natürlich ein großes Problem, denn die Herbstkulturen (Kohl, Kartoffeln) auf unserem Acker stehen alle da, wo die Pipeline gelegt werden soll. Die Fläche unserer Gewächshäuser ist aber nicht betroffen, ebenso ein schmaler Randstreifen zum Privatweg hin. Und glücklicherweise ist unser neuer Brunnen, der ja gerade erst gebohrt wurde, knapp außerhalb der Markierungen!

Daher werden wir am kommenden Samstag in einem Not-Ernte-Arbeitseinsatz  so viele Kartoffeln retten wie möglich. Eigentlich sind die Kartoffeln noch nicht ausgereift, haben also noch keine so dicke Schale, daß sie lagerfähig sind. Aber besser wir ernten sie so, als daß sie in zwei Wochen vernichtet werden.

In den nächsten Tagen wird sich zeigen, mit was für Entschädigungsleistungen wir rechnen können. Wir gehen davon aus, dass wir gut entschädigt werden und wir damit die Versorgung mit Gemüse sicherstellen können. Und natürlich versuchen wir einen Lieferanten zu finden, der uns regionales Demeter-Gemüse liefern kann. Und dann müssen wir schauen, wo/wie wir einen Ersatzacker bekommen.