Basilikum ist eine Diva – wenn die Temperatur nur einmal unter 10 Grad geht bei der Aussaat, dann war’s das, dann keimt er nicht mehr. Weitere Besonderheiten: Basilikum ist ein Lichtkeimer. Sobald nur das kleinste bisschen Erde auf der Saat ist, keimt er nicht mehr.
Und spätestens 3 Tage nach der Aussaat kann man schon was sehen, der Basilikum ist nämlich zudem sehr sehr keimfreudig – natürlich nur, wenn es nicht zu kalt ist und wenn keine Erde auf den Samenkörnern liegt  ;-).

Wissenswertes:
Der Basilikum ist ein sog. Lippenblütler und mit ist mit Kräutern wie Rosmarin und Salbei verwandt. Ursprünglich stammt er wohl aus Asien, ist aber seit Jahrhunderten weltweit verbreitet. Es gibt sehr viele verschiedene Sorten mit teils sehr unterschiedlichem Aussehen und Geschmack – lecker ist er aber immer 🙂

Basilikum kann ab 12 °C Außentemperatur (Mindesttemperatur nachts)  im Freien angebaut werden. Bei entsprechendem Licht, im Sommer am Liebsten im Halbschatten, wächst Basilikum krautig und ist auch wesentlich robuster als die Topfpflanze in der Küche. Der im Supermarkt, Baumarkt oder Gartencenter gekaufte Basilikum im Topf ist i.d.R. eine im Treibhaus gezogene Jungpflanze, die sehr dicht und eng in einem stark durchwurzelten Plastiktopf steckt und eigentlich nicht als Zimmerpflanze gedacht ist. Vielmehr ist dieser Basilikum nur für den „schnellen Verbrauch“ geeignet und wird allein schon durch Transport, unzureichende Lichtverhältnisse, wenig Nährstoffe und niedrige Temperaturen geschwächt. Daher sollten die Pflanzen vereinzelt und mit ausreichendem Platz für eine intensive Bewurzelung in ein neues Pflanzgefäß umgetopft werden,wenn man die Pflanze länger als nur für eine Mahlzeit nutzen möchte. Idealerweise kommen die Pflanzen dann ins Freie, auf den Balkon oder die Terrasse.  Wenn ihr Basilikum kauft, sollte er aus regionalem und biologischem Anbau stammen und gerade Saison haben. Am besten wächst Basilikum bei warmen Temperaturen, zwischen April und Oktober.
Neben dem Auspflanzen ganzer Pflanzen und der Aussaat kann Basilikum auch aus abgeschnittenen Trieben nachgezogen werden. Einfach ins Wasser stellen, nach kurzer Zeit bilden sich neue Wurzeln aus.

Basilikum braucht während der Sommermonate eine ganze Menge Wasser. Die Erde sollte nie vollständig austrocknen, sondern nach Möglichkeit immer leicht feucht, jedoch nicht nass sein. Zu viel Feuchtigkeit bis hin zur Staunässe begünstigt Krankheiten und Wurzelfäule.
Basilikum mag es auch nicht besonders, wenn beim Wässern die Blätter feucht werden. Das kann zu Pilzerkrankungen führen, daher immer bodennah gießen.
Um Pilzkrankheiten zu vermeiden, sollten auch die alten unteren Blätter immer wieder entfernt werden.

Ernte:
Nie alle Blätter eines Triebes, sondern immer die Spitze oberhalb einer Blattachse schneiden/ zupfen. Aus der Blattachse wachsen neue Triebe und die Pflanze wird buschiger. Außerdem kann man so die Blütenbildung hinauszögern. Im Frühherbst, sobald es draußen kälter wird (und sowieso kein Wachstum mehr stattfindet), können die kompletten Pflanzen geerntet werden.

Verarbeitung/in der Küche:
Basilikum verliert beim Trocknen sehr rasch viel von seinem typischen Aroma. Daher am besten immer frisch verbrauchen. Auch sollte man die Blätter vor Gebrauch nicht waschen, damit geht nämlich ebenfalls ein Teil des Aromas verloren. Für große Mengen, die auf einmal verarbeitet werden müssen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:
Verarbeitung zu Pesto, Einfrieren, mit Öl bedeckt im Kühlschrank lagern

Vorteil des Einfrierens sind, dass das Aroma größtenteils erhalten bleibt. Dazu die Blätter grob zerkleinern, in ein luftdichtes Gefäß füllen und sofort in der Tiefkühltruhe verstauen (Beschriften der Dose nicht vergessen). Eingefrorene Basilikumblätter sind ca 12 Monate haltbar.

Basilikum lässt sich auch in Öl einlegen. Als Grundlage eignen sich vor allem geschmacksneutrale Öle wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Dafür die frischen Blätter waschen und trockentupfen, dann die Blätter ungefähr einen halben bis ganzen Tag lufttrocknen/antrocknen lassen. Im nächsten Schritt die Basilikumblätter in ein Schraubglas legen, etwas festdrücken und das Öl darübergießen, bis alle Blätter vollständig mit Öl bedeckt sind. Glas gut verschließen und in den Kühlschrank stellen.

Ganz klassisch ist natürlich die Herstellung von Basilikum-Pesto (Pesto alla Genovese):
ca. 50g frischen Basilikum
ca. 50g geriebener Parmesan
ca. 40g Pinien- oder Cashewkerne
Knoblauchzehe(n)
ca. 150ml Olivenöl
etwas Salz

Pinien-/Cashewkerne ohne Öl in einer Pfanne bräunen, dann abkühlen lassen. Knoblauch kleinschneiden und mit den Basilikumblättern in ein hohes Gefäß geben. Etwas Öl zugießen und alles mit dem Pürierstab pürieren. Dann die Pinien-/Cashewkerne und eine Prise Salz dazugeben, ebenfalls pürieren. Das Öl nach und nach zugießen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Wenn das Pestor eine cremige Masse ist, als letztes den Parmesan dazugeben und gut unterrühren.
Das fertige Pesto in Gläser füllen und in den Kühlschrank stellen. Mindestens einen Tag durchziehen lassen. Das Pesto hält sich mindestens eine Woche im Kühlschrank, auch länger, wenn die Oberfläche mit einer Ölschicht bedeckt ist.
Dieses Grundrezept kann man auch abwandeln: statt Parmesan getrocknete Tomaten, Kapern und schwarze Oliven = Pesto Calabrese. Walnüsse und Walnussöl statt Pinienkernen und Olivenöl verwenden ergibt ein herrliches Walnusspesto – oder auch mal scharf mit Chili …