Endlich! Es ist soweit … wir haben unser eigenes Wasser aus unserem eigenen Brunnen!!!
Bis dahin war es ein weiter Weg, den wir ohne die Postcode-Lotterie und die vielen Bemühungen von Christine, Peter und Martin aus dem Orgateam und Ben & Abdul nicht geschafft hätten.
Deshalb möchte ich hier den langen Weg zum eigenen Brunnen noch einmal zusammenfassen. Beginnen will ich aber mit dem Finale:
Was bisher geschah …
Im Mai 2019 haben wir bei der Postcode Lotterie einen Antrag auf Projektförderung gestellt. Die Deutsche Postcode Lotterie unterstützt mit 30 Prozent aller Einnahmen Projekte aus den Bereichen Chancengleichheit, sozialer Zusammenhalt sowie Umwelt- und Naturschutz.
Gleichzeitig hat sich Peter mit Unteren, Oberen und sonstigen Behörden und Ämtern rumgeschlagen, um die nötigen Genehmigungen für uns zu bekommen, damit wir auf dem Acker überhaupt einen Brunnen bohren dürfen.
Am 26. Juni 2019 haben wir die Nachricht erhalten, dass unser Antrag bewilligt wurde und unser Projekt mit 13.200 € (!!) gefördert wird. Noch einmal großen Dank an Christine und Horst, die sich in die Feinheiten der Antragstellung und in die technischen Details einer Brunnenanlage eingearbeitet haben!
Die Genehmigung für die „Wasserrechtliche Erlaubnis zur Entnahme von Grundwasser zum Zwecke der Feldberegnung“, sprich Brunnenbohr-Erlaubnis, ist dazu passend am selben Tag gekommen. Und wie der lange Name der Genehmigung schon ahnen lässt, war der Weg dorthin nicht minder lang … ?
Juli 2019 – Jetzt gilt es, eine Firma zu finden, die uns unseren Brunnen bohrt. Also wieder telefonieren, fragen, Termine vereinbaren, Kostenvoranschlag einholen.
14. August 2019: Da ein anderer Termin geplatzt war, konnte die Firma Erdbohr kurzfristig bei uns mit den Bohrarbeiten für unseren Brunnen beginnen: Und heute hatte dann der Brunnen die notwendige Tiefe von rd. 17 Metern – bei 9,20 m war der Grundwasserspiegel erreicht, aber die Pumpe soll ja nicht nur an der Wasseroberfläche sozusagen „abschlürfen“, sondern wir wollen ja mehrere Stunden am Tag wässern können.
Jetzt wird der Stromanschluss für die Pumpe beantragt und demnächst geht dann das Aufbauen von Pumpe & Co los.
4. September 2019 Schön wär’s gewesen, aber da kommt uns ein anderes Problem in die Quere: Die Firma Zeelink plant ja schon seit langem eine Erdgas-Fernleitung, die auch quer durch unseren Acker führen soll. Die Auskünfte, die wir im Frühjahr bekommen hatten, waren, dass es wohl Winter 2019/20 werden würde, bis sie bei uns ankommen. Also haben wir uns gefreut, dass wir dieses Jahr noch Ruhe haben. Umso größer ist unser Frust, denn aus heiterem Himmel tauchten in den letzten Tagen Markierungspflöcke auf dem Acker auf. Und seit gestern Abend wissen wir nun, dass der größte Teil unseres Ackers in zwei Wochen aufgebuddelt werden wird!
Wir haben jetzt natürlich ein großes Problem, denn die Herbstkulturen (Kohl, Kartoffeln) auf unserem Acker stehen alle da, wo die Pipeline gelegt werden soll. Die Fläche unserer Gewächshäuser ist aber nicht betroffen, ebenso ein schmaler Randstreifen zum Privatweg hin. Und glücklicherweise ist unser neuer Brunnen, der ja gerade erst gebohrt wurde, knapp außerhalb der Markierungen!
25. September 2019: Die Baustelle der Erdgasleitung war ja schon vor einiger Zeit auf dem Feld markiert. Bevor das große Buddeln jetzt startet, wurde von einem Gutachter ermittelt, wie hoch die Entschädigung für die Ernteverluste und den Ausfall des halben Ackers in den nächsten zwei Jahren ausfallen wird. Martin, Peter und Ben haben sich ebenfalls viele Gedanken gemacht und heute kam die Zusage von Zeelink über eine materielle Entschädigung. Außerdem bekommen wir vom Tinthof (nochmal ein dickes Danke an die Hülsermanns!) einen Ausweichacker für diese Zeit. Und auf dem Ausweichacker schräg gegenüber wird von Zeelink ein weiterer Brunnen gebohrt und ein Stromanschluss gelegt!
3. Oktober 2019: Zeelink hat eine Schneise gezogen und dann vorerst die Arbeit bei uns beendet. Damit waren sie an einem Tag durch, berichtet Ben vom Gärtnerteam.
Oktober 2019 – März 2020: Das es so lange dauern wird, bis „die paar Kleinigkeiten, die jetzt noch zu erledigen sind“, auch tatsächlich erledigt sein werden, haben wir uns auch nicht träumen lassen. Aber die Kommunikation mit Westnetz als zuständigem Stromanbieter, mit Elektrikern und die Terminkoordination hatten es in sich.
25. März 2020: Die Zähleranschlusssäulen stehen, Westnetz hat den Strom angeschlossen. Nun nur noch Zähler einbauen, Stromleitung zum Brunnen legen und einbuddeln und Erdbohr kann den Brunnen fertigstellen. Passend zum Saisonbeginn ?
16. April 2020: Die Leitung ist verbuddelt – und Erdbohr baut die Pumpe ein und stellt den Brunnen fertig.
20. April: Wasser marsch 🙂 🙂